30 Jahre Nächstenliebe: Frank Zanders Weihnachtsfest für Bedürftige feiert Jubiläum
Seit drei Jahrzehnten organisiert Schlagerlegende Frank Zander ein Weihnachtsfest, das weit über Berlin hinaus als Symbol der Nächstenliebe bekannt ist. Was 1995 mit rund 150 Gästen begann, hat sich zu einer der größten Veranstaltungen für Obdachlose und Bedürftige entwickelt. Am 21. Dezember 2024 feiert das Event sein 30-jähriges Jubiläum – und bleibt seiner Mission treu, Menschen in schwierigen Lebenslagen einen unvergesslichen Tag zu schenken.
Im Neuköllner Hotel Estrel, dem festen Veranstaltungsort seit 1997, werden in diesem Jahr rund 2.500 Gäste erwartet. Neben 300 bis 400 ehrenamtlichen Helfern haben sich auch prominente Unterstützer wie Marianne Rosenberg, Dieter Hallervorden und Hugo Egon Balder angekündigt. Sie werden dabei helfen, das Essen zu servieren und für gute Stimmung zu sorgen. Auch hochrangige Politiker wie Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke haben ihre Teilnahme zugesagt.
2023 musste Frank Zander aufgrund gesundheitlicher Probleme pausieren. Nach einer Hydrozephalus-Diagnose – einem Aufstau von Gehirnflüssigkeit – konnte er nicht persönlich an der Feier teilnehmen. Doch nun steht der 82-Jährige wieder an vorderster Front. „Ich bin echt ein bisschen aufgeregt, denn ich will ja alle Gäste persönlich begrüßen“, verrät er. Unterstützt wird er dabei von seinem Sohn Marcus und seinem Enkel, die ebenfalls tief in die Organisation eingebunden sind.
Was ursprünglich als Album-Promotion gedacht war, entwickelte sich schnell zu einem rein wohltätigen Projekt. „Wir merkten, dass Werbung auf dem Rücken Bedürftiger keine gute Idee war“, erklärt Zander. Seitdem lädt er jedes Jahr ausschließlich Bedürftige zu einem festlichen Weihnachtsessen ein. Besonders der erste Moment im Jahr 1995 bleibt ihm im Gedächtnis: „Als der erste Bus ankam und die Menschen mich umarmten, war ich zutiefst berührt.“
Während der Corona-Pandemie stellte die Familie Zander das Event auf Food-Trucks um, um weiterhin Hilfe leisten zu können. Das Engagement wurde bereits mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für Frank Zander und dem Bundesverdienstkreuz am Bande für Sohn Marcus ausgezeichnet.
Für die Gäste stehen traditionell Gänsebraten, Rotkohl und Klöße auf dem Menüplan. Doch in diesem Jahr gibt es eine Diskussion über eine mögliche Umstellung auf vegane Speisen. Die Tierschutzorganisation PETA hatte Zander aufgefordert, das Menü zu ändern. Marcus Zander kündigte an, am Veranstaltungstag eine Umfrage unter den Gästen zu starten, um ihre Präferenzen zu ermitteln.
Neben einem warmen Essen bietet das Weihnachtsfest auch ein Showprogramm sowie Geschenktaschen, Schlafsäcke und warme Unterwäsche. „An diesem Tag sollen sich alle einfach mal richtig wohlfühlen, ohne Mitleid, aber voll Mitgefühl“, erklärt Frank Zander.
Das Jubiläum unterstreicht einmal mehr, wie wichtig es ist, auch in schwierigen Zeiten an die Schwächsten in der Gesellschaft zu denken. „Viele unserer Gäste freuen sich das ganze Jahr auf dieses Fest“, sagt Zander. „Es gibt ihnen Zuversicht und Kraft – und vor allem ein Stück Würde.“